Unterstützung für Lebensmittel produzierende Frauenkooperative im Senegal
Im Januar stellte uns Frau Hahn dann eine 14-köpfige Frauengruppe in der Region Kaolack vor, die den Bauern der Region gesunde Lebensmittel abkauft, diese verarbeitet, um sie dann in der Stadt wieder zu verkaufen. Frau Hahn konnte uns davon überzeugen, dass diese Frauengruppe ihre wertvolle Arbeit stark ausweiten könnte, wenn sie von uns unterstützt würde. Im März haben wir dann beschlossen, 4.150,- Euro zur Verfügung zu stellen, damit die Frauen Maschinen und Gerätschaften für die Lebensmittelverarbeitung anschaffen können. Das Projekt umfasst auch Ausbildungsprogramme für die Frauen mit den Themen: Umgang mit den Maschinen sowie schonende Verfahren zur hygienischen Verpackung und Erhöhung der Haltbarkeit der Nahrungsmittel.
Ausgezahlt haben wir bis jetzt nur 3.000 Euro, weil noch die Hoffnung besteht, dass die Deutsche Botschaft den Kaufpreis für die beiden elektrischen Maschinen erstattet. Eine der Maschinen erleichtert die Enthülsung und Zerkleinerung, eine
zweite Maschine soll Mais und Hirse zermahlen. Die Arbeit der Frauen hat mehrere entwicklungsfördernde Auswirkungen:
Zunächst ist den Landwirten in der Region geholfen, da sie ihre Produkte zuverlässiger verkaufen können. Die Frauen der Kooperative haben ein deutlich verbessertes Einkommen und können ihre Familien besser versorgen. Schließlich bekommen auch die Käufer der verarbeiteten Lebensmittel gesunde Nahrung, für deren Zubereitung sie ansonsten nicht die Zeit gehabt hätten. Vielmehr würden sie häufig billige, aus Fernost importierte Nahrungsmittel kaufen.
2015 Bau einer Kinderkrippe.
Das Dorf Fayil (10 000 Einwohner) liegt im „Erdnussbecken" Senegals in der Nähe des Flusses Salouum, der in einen Meeresarm übergeht. Durch die geringer werdenden Regenmengen dringt seit vielen Jahren das salzige Meerwasser immer weiter ins Land. Die kärgliche Landwirtschaft wird durch den Salzgehalt des Bodens und des Wassers zunehmend beschränkt, Gartenbau bringt keinen Ertrag mehr.
Die Frauen arbeiten in der Trockenzeit von Dezember bis Juni in der Salzgewinnung, dem einzigen Zuerwerbszweig des Ortes neben Kleinhandel. Die jungen Mütter, die keine Großmutter oder Tante zu Hause haben, müssen ihre Kleinkinder zu dieser Arbeit mitnehmen. Dabei kommt es oft zu Unfällen und jedes Jahr fallen Kinder in die „Salzbrunnen". Die Mütter waren deshalb während der Arbeit ständig beunruhigt. Die Kinderkrippe ist deshalb das dringende Projekt alleinerziehender Mütter. Sie konnte Anfang des Jahres dank einer einmaligen Anfangsspende in einem gemieteten Haus beginnen.
Um den Fortbestand des Projektes zu erleichtern, hat action five den Bau eines Gebäudes für die Krippe finanziert. Es wird sich einfügen in den schon länger bestehenden Plan eines Gemeinschaftshauses für die Organisation, „Mbin Maaak, Das Große Familienhaus", mit Raum für Kinder, Jugendliche, Frauen, Begegnungen und Fortbildungen. Die Krippe wird der erste Teil dieses Plans werden und ist der Teil, der von action five finanziert wird.
Der neue Bau ist in drei Blöcken geplant:
1. Kinderkrippe für die 2 – 3-jährigen mit Funktionsräumen (Küche, WC-Block, Veranda, Garten)
2. Kindergarten (école maternelle) für Abgänger der Krippe (4 – 5 Jahre), die noch nicht in die öffentliche Schule gehen können. Der katholische Kindergarten vor Ort kann längst nicht alle Kinder dieser Altersstufe aufnehmen.
3. Gemeinschaftsräume für Frauen und Jugendliche sowie Veranstaltungen und Bibliothek besonders für die Schüler und Lehrer des Ortes.
Gebaut werden sollen die Gebäude mit einer afrikanischen Technik aus dem alten Ägypten, die sich am ehesten mit „nubische Gewölbe“ übersetzten lässt. Sie verarbeitet ausschließlich lokale Materialien (Lehm), und sie schafft außerordentlich angenehme Innenräume, die kühl im Sommer und warm im Winter sind. (Nähere Informationen unter www.lavoutenubienne.org in verschiedenen Sprachen : englisch, französisch, spanisch, arabisch).
Der Bau wird auch die Gelegenheit bieten, junge Maurer der umliegenden Dörfer in diese traditionellen Bauweise auszubilden. Dadurch werden angepasste und nicht teure Wohnungen geschaffen, um den ärmeren Leuten den Zugang zu einem erschwinglichen und angenehmen Wohnraum zu ermöglichen, der gesünder ist als die Häuser aus Zement und Wellblech. Ein in Lehmbau spezialisierter Architekt hat den Plan dafür erstellt.
Der Bau wird also nicht nur für die Kinder und Mütter, sondern auch für die Ökonomie und Ökologie der Gegend von Bedeutung sein.
Aufgrund der Stimmigkeit des Gesamtprojekts hat action five 5.000 Euro für den Bau der Kinderkrippe bereitgestellt.