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Bessere Einkommen durch Folientunnel im Flachland von Nepal

Das Team vom Little Hope e.V. ist seit über 20 Jahren in Nepal tätig. Kultur und Land sind dem Verein vertraut. Viele Projekte, wie Gesundheitsstationen, Tiefbrunnen zur Wasserversorgung und umfangreiche Bildungsaktivitäten wurden realisiert. Die Zielgruppe sind Kinder aus verarmten ländlichen Familien in Nepal.

Die Idee zu dem neuen Projekt entstand bei einer Radtour durch die Bornheimer Vorgebirgslandschaft. Ausgedehnte Anlagen von Folientunneln standen dort. Innen wuchsen Erdbeeren und Gemüse. Spontan stellte sich die Frage: „Warum solche Anlagen nicht auch in Nepal betreiben?“  Das Klima in Nepal würde sich bestimmt für solche landwirtschaftlichen Methoden gut eignen.

Ein neues Projekt beginnen, ist wie ein Sachbuch schreiben. Recherchieren, nachforschen, mit Fachleuten sprechen. So entsteht ganz langsam aus einer Idee ein realistisches Vorhaben. Es stellte sich heraus, dass die Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization) schon 2013 Strategiepapiere über die Verwendung von Folientunneln in Entwicklungsländern publiziert hatten. Nur hatte dieser Vorschlag in Nepal noch keine Zustimmung gefunden. Die Bauern schreckten vor der Anfangsinvestition zurück.

Die Vorteile von Folientunneln erschließen sich einfach. Die Temperaturen sind höher (Glashauseffekt), die Pflanzen keimen früher und wachsen gleichmäßiger und schneller als unter Bedingungen ohne Folie. Aussehen und Geschmack sind in der Regel besser. Die Witterungsbedingungen in Nepal sind weitaus besser als in Deutschland. Höhere Erträge sind garantiert.

Im Resultat wird hier ein in Nepal relativ unbekanntes System etabliert und populär gemacht. Es soll in erster Linie langfristig Arbeit und Einkommen für verarmte Familien schaffen. Es wird eine Interessengemeinschaft aufgebaut, deren Mitglieder Frauen sind. Die Mitarbeit in dieser Gemeinschaft stellt Bedingungen. Der aus dem Anbau erzielte Ertrag wird geteilt. Ein Teil wird genutzt um den Kindern der Interessengemeinschaft eine bessere Bildung zu ermöglichen. Der andere Teil dient der Verbesserung der ökologischen Situation dieser verarmten Familien. Die geschaffenen Arbeitsplätze können über Jahre bestehen. Langfristig soll diese Anbaumethode auch andere Gruppen anregen, weitere Kooperativen zu gründen um nach diesem Vorbild Einkommen zu generieren und langfristig zu sichern.

Little Hope hat mit der Vorbereitung des Projekts Mitte 2020 begonnen. Ermittlung von Anbaumethoden, Ertragsberechnungen, Auswahl von Konstruktionsmöglichkeiten standen am Anfang. 2021 folgte ein Versuchsaufbau mit einem Folientunnel von 80m2 Anbaufläche. Hier konnten Konstruktion, Bewässerungsmethoden und erste Anbauversuche durchgeführt werden. Fehler, die im Versuchsaufbau erkannt wurden, sind wichtige Erfahrungen für die Zukunft. Im Juli/August wird der Aufbau einer Anlage von 1500 m2 beginnen.

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