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″Tulay Ng Kabataan″ Foundation, Inc. (Manila, Philippinen)  

Das neue 'drop-in center for girls', dessen Umbau und Renovierung action five mit einem Beitrag von 5.355,00€ ermöglicht, wird mit Beginn dieses Jahres Ort der persönlichen Betreuung und individuellen Förderung für eine Vielzahl bis dato obdachloser, den Straßen Manilas entzogener Mädchen.

 

    Die Straßen der auf der philippinischen Hauptinsel Luzon gelegenen Metropolregion Manila sind der Ort, den Tausende von Kindern ihr Zuhause nennen. Abseits jedweder Form von Einbindung in einen Familienverband ist der Alltag dieser Kinder bestimmt von Gewalt und Drogen und verweist auf den für sie einzig ersichtlichen Weg des Bettelns, Stehlens und der Prostitution. Nicht willens, jene Umstände hinzunehmen und geleitet von dem Ziel, diese nachhaltig zu verändern, schafft die lokale Nichtregierungsorganisation ″Tulay Ng Kabataan″ Foundation, Inc. grundlegende Strukturen, welche den Kindern in letzter Konsequenz den Weg zurück in ihre Familien ebnen und die (Wieder-) Aufnahme einer Schulausbildung ermöglichen sollen. Die ständige Präsenz philippinischer Lehrkräfte und Sozialarbeiter in den problematischen Bezirken der Hauptstadtregion wie der aus dieser resultierende unmittelbare Kontakt mit den Kindern lässt hierbei mittels Gespräch und Zuwendung ein Vertrauensverhältnis entstehen, welches Basis und zentraler Bestandteil der integrativen Arbeit von TNK ist.

 

    Als konstitutives Strukturelement des street children program bieten zwei Tag wie Nacht geöffnete drop-in centers (drop-in boys & drop-in girls) den direkt in ihrem Lebensraum Straße aufgesuchten wie den aus eigenem Antrieb Hilfe suchenden Kindern einen Ort der Zuflucht, an dem sie medizinisch versorgt, ernährt und beherbergt werden. Altersentsprechende einfache Aktivitäten und häusliche Arbeiten sind es, anhand derer den Kindern hier Selbstvertrauen und ein Gefühl der Wertigkeit vermittelt wird, ein entscheidender erster Schritt hin zu einer neuen, dem Alltag der Straße abgewandten Routine. Der vertrauensvolle Austausch mit psychologischen Fachkräften bietet insbesondere den älteren Kindern darüber hinaus Gelegenheit, sich bewusst mit denkbaren Wegen der Kontaktaufnahme zu ihren Familien, des Drogenentzugs wie auch der (Wieder-) Aufnahme der Schulausbildung auseinanderzusetzen. Über den Zeitraum eines Jahres wird den Jungen und Mädchen (0-17 Jahre) die Erfahrung von Stabilität eines sozialen Kontextes zu einer ihr Empfinden, Denken und Handeln prägenden Erkenntnis, die den Grundstein einer entstehenden persönlichen wie schulischen Perspektive markiert.

 

    An fünf Tagen der Woche wird die auf die Grundbedürfnisse der Kinder ausgerichtete Arbeit jener drop-in centers maßgeblich ergänzt durch das Angebot von footbridge classes, innerhalb derer die Kinder binnen dieses Jahres über ein außerschulisches Bildungsangebot auf die Integration in ein offizielles Schulprogramm vorbereitet werden sollen. Diese in der Verantwortung von ausgebildeten Lehrkräften liegende und auf schulische Lerninhalte konzentrierte Betreuung im Klassenraum findet außerhalb des Unterrichts Ergänzung in der Tätigkeit von »life skills« monitors, die im Kontext praktischer Projektarbeit die Förderung handwerklicher wie künstlerischer Fertigkeiten mit einer therapeutischen Zielsetzung verbinden. Die Ausdrucksform des Gestaltens wird den Kindern ein Werkzeug, anhand dessen sie sich ihrer Umwelt mitteilen können. Das Zusammenwirken aus lernorientierter Wissensvermittlung und künstlerischem Ausdruck bedingt das Entstehen eines Ideenraumes, der den Kindern einen ernstlichen Gegenentwurf zum Leben in den Straßen Manilas aufzeigt.

 

    Obgleich dem Leitgedanken der Familienzusammenführung verpflichtet, erweist sich die Rückkehr einer Vielzahl von Kindern in ihr ursprüngliches häusliches Umfeld nach einem Jahr als nicht umsetzbar und macht folglich eine dauerhafte Unterbringung in einem der jeweils dreißig Kinder beherbergenden residential homes erforderlich. Sowohl für die Kinder dieser Wohnheime wie auch für jene, die bereits in ihre Familien zurückkehren konnten, bildet die Erfahrung von Zugehörigkeit zu einem sozialen Gefüge eine unabdingbare Basis, von der ausgehend sich der neue Alltag der Kinder von Stabilität und Kontinuität geprägt zeigt und jedwede Möglichkeit der persönlichen wie schulischen Fortentwicklung bedeutsame Förderung erfährt. Mit der Einschreibung eines Großteils dieser Kinder an Schulen der entsprechenden Stadtviertel, verbleibt die Aussöhnung von Familien zu jedem Zeitpunkt Maxime des Handelns von TNK.

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